Montag, Juli 30

Ich atme dich ein und nie wieder aus. Schließ' dich in mein Herz und lass' dich nicht mehr raus.

"Wenn man ein Glas oder einen Teller fallen lässt, dann entsteht ein lautes, schepperndes Geräusch. Wenn ein Fenster zerbricht, ein Tischbein zersplittert oder ein Bild von der Wand stürzt, kann man es hören. Aber wenn das Herz bricht, geschieht es vollkommen lautlos. Eigentlich würde man denken, weil es so wichtig, so schwerwiegend ist, macht es einen Mordskrach, oder es erklingt vielleicht eine Art zeremonieller Ton, ein symbolischer Gong, eine Glocke. Aber es passiert lautlos, obwohl man sich beinahe wünscht, da wäre ein Laut, der einen von dem Schmerz ablenkt. Wenn es ein Geräusch gibt, dann in deinem Inneren. Ein Schrei, den niemand hören kann außer dir selbst, so laut, dass dir die Ohren klingen und der Kopf wehtut. [...] Aber das ist so mit der Liebe, niemand ist vor ihr gefreit. Sie ist wild, roh, wie eine offene, dem Salzwasser ausgesetzte Fleischwunde, und wenn diese Wunde wirklich aufbricht, dann geschieht es lautlos. Du schreist nur im Inneren, und keiner kann dich hören." Alles was bleibt


Vielleicht war ich mir zu sicher und vielleicht ist gerade deshalb die Enttäuschung so groß. Ich wiegte mich zu sehr in der Sicherheit und jetzt hat mich all' das eingeholt, was ich so erfolgreich abgeschüttelte hatte. So gesehen könnte man es auch als vorrübergehendes verstecken, verdrängen, vergessen benennen. Da ist etwas in mir drin, was mich nach unten zieht. Immer und immer wieder, wie ein Lied, dass auf repeat steht. Wie eine Schallplatte, die an einer ganz bestimmten Stelle hängt. 

Und ich weiß, dass es ohne Dich nicht geht. Mit jedem Abschied nimmst du einen Teil von mir mit dir. Dieser Teil ist mein "Mehr sein", das, was mich ausmacht. Etwas, das mich antreibt weiterzumachen und mich davor bewahrt dem Stillstand nachzugeben.
Heute habe ich mich zum ersten Mal gefragt, was passiert, wenn du eines Tages nicht wieder kommst. Wenn du einfach so mit meinem "Mehr" verschwindest...

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