Montag, März 21

Ich hab' da mal was ausgegraben...

Ein verlassener Sportplatz.
Keine Menschenseele mehr in Sicht. Alle sind nach dem großen Fußballspiel gegangen. Nur eine einzigste Person stand noch am Geländer gelehnt.
Ihr Name war Toni. Sie ging in die Mittelstufe des Gymnasiums und wollte sich eben dieses Spiel ihrer Schule ansehen, denn sie brauchte Ablenkung.
Toni ist ein liebes, freundliches, doch etwas zurückhaltendes Mädchen, das in seiner Vergangenheit schon viel Ärger mit ihren Mitschülern hatte. Sie kam damals neu auf die Schule und hoffte schnell Freunde zu finden, doch stattdessen stieß sie auf Verachtung und Hass. Sie war noch jung und naiv und sie wusste nicht, warum diese Leute so reagierten.
Aber nicht nur mit ihren Mitschülern gab es Probleme, sondern auch in der Familie. Ihre Mutter und ihr Vater stritten oft, bis sie sich schließlich trennten und Toni in ein Fass ohne Boden geworfen wurde.
Wer würde ihr jetzt noch helfen, den Spott und den Hass ihrer Klassenkameraden zu ertragen? Ihr beizustehen? Es gab niemanden... Keiner war da um ihr zu helfen.
Doch trotzdem ist aus ihr eine hübsche, starke, junge Frau geworden, die den Spott anderer Leute gekonnt ignorierten konnte.
Sie fand Freunde auf die sie sich immer verlassen konnte, die ihr halfen ihr Selbstvertrauen wieder zu finden.
Ich könnte nicht glücklich sein, dachte sich Toni immer wieder. Doch sie ahnte nicht, dass es Amors Pfeil auf sie abgesehen hatte.
Sie hatte sich verliebt. In Youji. Sie lernte sie im Internet kennen und empfand anfangs nur Freundschaft . Doch nach und nach wurde diese Empfindung tiefer und verwandelte sich letzten Endes in unwiderrufliche Liebe. Doch sie konnte nicht. Viel zu groß war die Angst zurückgewiesen und verletzt zu werden. Die Freundschaft zu Youji ging ihr über alles, denn sie wollte sie nicht durch so etwas dummes wie Liebe verlieren.
Doch es kam anders als sie dachte... Youji erwiderte Tonis Gefühle und so wurde sie der Glücklichste Mensch überhaupt. Sie konnte es selbst nicht fassen, doch schon als sich beide zum ersten mal trafen wurde es Realität. Es gab niemanden mehr um sie beide herum. Nur der Moment zählte.
So war es bei jedem weiteren Treffen.
Sie lernten sich gegenseitig besser kennen.
Die Leidenschaft wurde mit jedem Kuss deutlicher.
Und beide genossen sie es. Jede noch so winzig kleine Berührung, brannte wir Feuer auf ihrer Haut.
Doch wie jedes Mal kam es auch zu einem Abschied. Immer wieder hatte Toni das Gefühl, ihr Herz löst sich in Einzelteile auf. Sie vermisste ihre Freundin schon als sie den Zug in den Bahnhof einfuhren sah. Umarmungen, Küsse... und sie wünschte sich die Zeit anhalten zu können.
Sie wollten sich nicht loslassen.
Keine von beiden wollte die andere gehen lassen, immer fortwehrend bei sich behalten.
Doch sie mussten. Und das rief Tränen hervor. Tränen die noch viel mehr weh taten, als der Abschied selbst. Tränen, die sich nicht aufhalten liesen, die sich unaufhörlich einen Weg über die Wangen bahnten.
„Ich liebe dich.“
Diese Worte wiederholte Youji immer und immer wieder.
„Ich liebe dich auch.“
Antwortete Toni stets.
War es doch nichts als reine Wahrheit.

Doch es gab ein Problem.
Sie wussten nie wann sie sich wieder sahen. Konnten nur spontan Entscheiden. Denn der Abstand zwischen ihren Heimatorten war groß.
Doch beide hielten dem Stand.
Sie versprachen es sich.
Ganz egal wie groß die Sehnsucht war. Ganz egal wie sehr es schmerzte so weit voneinander entfernt zu sein.
Denn ohneeinander konnten und wollten sie nicht mehr leben...

~*~*~*~*~

Toni seufzte leise auf. Acht Monate war sie nun schon mit Youji zusammen. Acht Monate hatte sie tapfer durchgehalten und gekämpft.

Sie strich sich durch das Rabenschwarze Haar, als sie plötzlich Regentropfen abbekam und schaute gen Himmel. Und tatsächlich fing es an zu Regnen.
„Oh nein...“, sagte sie leise zu sich selbst und entfernte sich von dem Geländer, auf dem sie bis vor kurzem noch saß und machte sich auf den langen Heimweg.
Der Regen, der mittlerweile stärker wurde, macht ihr nichts aus. Ganz im Gegenteil, sie mochte den Regen und liebte es draußen im nassen spazieren zu gehen.
Ihr Schwarzes Haar klebte sch an ihrer Stirn fest und sie strich es zur Seite, als sie eine SMS bekam.
Toni schaute auf das Display und war überrascht, dass sie eine Nachricht von Youji hatte. Aufgeregt überflog sie den doch recht kurzen Text:

„Kann ich dich heute Abend anrufen?
Ich muss mit dir reden...
Love, Youji~“

Ein bitteres Lächeln stahl sich auf die Lippen der Schwarzhaarigen.
„Das Ende ist wohl bald erreicht...“, murmelte sie vor sich hin und merkte gar nicht, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Erst als sie einen stechenden Schmerz in ihrer Brust spürte bemerkte sie, dass sie weinte.
Schnell wischte sie sich die Tränen weg. Nein... Sie würde nicht schwach sein.. Sie würde es aushalten.. Ganz egal was auf sie zukommen sollte.

Während sie also immer noch die nasse Straße entlang ging, dachte sie plötzlich an den Brief, den sie vor einigen Tagen an ihre Freundin geschrieben hatte.
In diesem hatte sie alle Gefühle niedergeschrieben, die sie quälten, seit den letzten Wochen.
In ihrer ganzen Verzweiflung... 



„Was ist geschehen? Kannst du es mir sagen?
Warum habe ich das Gefühl, dass sich bald alles ändern wird?
Warum haben wir uns so von einander entfernt?
Wann hat es angefangen ... dass ich mich so ungeliebt fühle?
Warum verletzt du mich so sehr und merkst es nicht mal?
Warum ... spielst du mit meinen Gefühlen?
Warum tust du meinem Herzen noch mehr weh?
Reicht es dir nicht schon?
Warum fühle ich mich von dir so hintergangen?
So... betrogen?
Reiche ich dir nicht?
Bin ich dir... nicht gut genug?
Ich bin nun mal wie ich bin...
Hasst du mich dafür?
Suchst du dir deshalb jemand anderes?

Ich hab gehofft du sagst mir wenn irgendwas ist...
Warum belügst du mich?
Warum habe ich das Gefühl das sich gerade alles wiederholt?
Die ganze Geschichte mit uns...
Nur bei einer anderen...
Ich habe Angst davor...
Du gehörtst doch zu mir...
Warst du es nicht die das immer wieder zu mir sagte?

Sag es mir bitte...
Warum tust du mir so weh?
Warum reißt du mir das Herz aus meiner Brust?
Warum machst du dem nicht endlich ein Ende?“ 

Mir war einfach mal danach, euch daran teilhaben zu lassen... Sagt mir eure Meinungen =)

Grüßlein,
Lizzy 

2 Kommentare:

  1. hatte ich erwähnt, dass du viel zu selten schreibst? ich mags, oder ums situationsgemäß zu sagen: mir blieb die nuss aus der schoki im hals stecken.
    mimi hatte pipi in augli

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  2. also wenn dir das schreiben so viel spaß macht, dann versuchs doch mal mit nem verlag um alles zu veröffentlichen ;)

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